Fotograf: Ricardo Herrgott
Fotocredit: BIO AUSTRIA
Ort: Österreich / Wien
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Wien (OTS) – Biobäuerinnen und -bauern fordern in einer Protestaktion
vor dem Landwirtschaftsministerium die Rücknahme der geplanten
massiven finanziellen Kürzungen im zukünftigen österreichischen
Agrarumweltprogramm.
Sechs nur mit einem Feigenblatt bekleidete Biobauern flankiert von
Biobäuerinnen mit einem Transparent mit der Aufschrift “Bio darf kein
Feigenblatt sein!”, protestierten heute vor dem
Landwirtschaftsministerium gegen geplante Kürzungen der Abgeltung von
Leistungen der heimischen Biobäuerinnen und Biobauern. “Wenn es um
das Image und die Nachhaltigkeit der österreichischen Landwirtschaft
geht, werden wir gerne in die Auslage gestellt. Gleichzeitig ist eine
Kürzung der Abgeltungen für die biologische Bewirtschaftung unserer
Kulturlandschaft ab 2015 um bis zu 30 Prozent geplant”, so Gerhard
Zoubek vom Biohof Adamah über die Beweggründe für die Protestaktion.
“Wir wollen nicht das Feigenblatt der österreichischen Agrarpolitik
sein. Umweltleistungen wie Klima-, Wasser-, Boden- und Artenschutz
sowie der Erhalt der Kulturlandschaft, die nicht am Markt abgegolten
werden, müssen durch das Agrarumweltprogramm abgegolten werden. Im
Namen der heimischen Biobäuerinnen und Biobauern setzten wir daher
heute vor dem Lebensministerium ein sichtbares Zeichen und verleihen
den Forderungen von BIO AUSTRIA nach einer Rücknahme der geplanten
Kürzungen Nachdruck”, bringt Bernhard Stiftinger,
oberösterreichischer Ackerbauer, die Anliegen der Biobäuerinnen und
Biobauern auf den Punkt.
Biobauer Georg Berger, Obmann der Bioniere in der steirischen
Ramsau: “Bio ist vor allem auch aufgrund eines politischen
Bekenntnisses und wegen des ökologischen Bewusstseins und der
Wertschätzung der KonsumentInnen zur heutigen österreichischen
Bio-Erfolgsgeschichte geworden. Um diesen Erfolg fortzuschreiben,
braucht es die entsprechenden Voraussetzungen.”
Hofnachfolger Stefan Taschl von BIO AUSTRIA Next Generation, dem
Jugendnetzwerk von BIO, AUSTRIA ergänzt: “Mit den
Agrar-Umweltmaßnahmen sollen Mehraufwände und Mindererträge
abgegolten werden, die durch eine ökologisch nachhaltige
Produktionsweise entstehen, um diese Produktionsweise wirtschaftlich
erfolgreich umsetzen zu können. Wir jungen Biobäuerinnen und
Biobauern brauchen diese Perspektive, wenn wir die Biohöfe unserer
Eltern übernehmen.”
Das von der EU kofinanzierte Österreichische Programm für
Ländliche Entwicklung wird derzeit für die Periode 2015-2020 neu
gestaltet. Es soll im April bei der EU-Kommission zur Genehmigung
eingereicht werden. Herzstück des Programmes ist das
Agrar-Umweltprogamm ÖPUL, dessen Speerspitze die Maßnahme Biologische
Wirtschaftsweise ist. Obwohl das Gesamtbudget annähernd unverändert
bleibt, soll das Budget für das Agrar-Umweltprogramm jährlich um über
100 Mio. Euro gekürzt werden. Vor einigen Wochen hat das
Lebensministerium erstmals auch Bandbreiten für die zukünftigen
Abgeltungen der Leistungen der Bio-Landwirtschaft veröffentlicht.
Demnach sind massive Kürzungen bis zu 30 Prozent angedacht.
Bundesminister Rupprechter hat mehrmals erklärt, dass er Bio in der
nächsten Programmperiode stärken will und Klarstellungen angekündigt,
bislang sind diese aber nicht erfolgt.
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OTS0144 2014-03-06 11:59 061159 Mär 14 BLB0001 0421