Bürgerinitiative A 5 Mitte zieht ihre Beschwerden zurück
“Wir kapitulieren vor dem Druck unserer Gegner, nicht vor besseren Argumenten.”
Poysbrunn (OTS) – Wir haben die Bürgerinitiative “BI A 5 Mitte” gegründet, nicht weil wir einen für die Region wichtigen Autobahnbau verhindern wollten, sondern um sicher zu gehen, dass Natur und Menschen dabei möglichst wenig Schaden nehmen.
Heute haben wir unsere Beschwerden gegen den aus unserer Sicht problematischen Naturschutz- und Wasserrechtsbescheid zurückgezogen. Wir kapitulieren vor dem Druck und den sehr persönlichen Angriffen, denen wir – und viele der 220 Unterstützer der Bürgerinitiative – in den vergangenen Wochen ausgesetzt waren. Wir hätten gerne vor den besseren Argumenten kapituliert. Aber eine sachliche Auseinandersetzung war nicht mehr möglich.
Unser Engagement stand zuletzt in keinem Verhältnis zur üblen Nachrede, den Verleumdungen und Gewaltandrohungen, denen wir und unsere Familien ausgesetzt waren. Wir haben Bürgerbeteiligung für eine Errungenschaft des demokratischen Interessensausgleichs gehalten, für eine fortschrittliche Entwicklung im Verhältnis zwischen Staat und Bürger.
Das Instrument, um das so lange gerungen wurde, geht zu Grunde, wenn normale Bürger nicht mehr bereit sind, Zeit und Geld dafür aufzuwenden, um bei Entscheidungen, die sie unmittelbar betreffen, mitzureden. Politiker sind verantwortlich dafür, dass in der Sache hart gestritten werden kann, dabei aber die Grenzen eines zivilisierten Umgangs gewahrt bleiben. Für uns stand am Schluss persönlich zu viel auf dem Spiel.
Deshalb werden wir uns zum Thema A 5 Mitte nicht mehr äußern und bitten die Gegner der Bürgerinitiative, Medien und Öffentlichkeit, unseren Rückzug zu respektieren. Was uns mindestens so bestürzt, ist, dass auch für uns alle eine Menge auf dem Spiel steht, nämlich demokratiepolitisch.
Herbert Untner Renate Vacha