Deutsches Tierschutzbüro deckt auf: Verbrauchertäuschung bei LIDL

Seit einigen Monaten wirbt der Discounter LIDL damit, dass Verbraucher über einen QR-Code auf Fleischverpackungen herausfinden können, woher das Fleisch stammt.

BildDie Fleischskandale in den letzten Jahren sind bei den Verbrauchern nicht spurlos vorbeigegangen. Immer mehr Konsumenten verzichten auf Fleisch und Fleischprodukte. Dies haben offenbar auch die großen Konzerne erkannt und setzen nun bei ihren Werbekampagnen auf “Qualität” und “Transparenz”. So auch LIDL. Seit Monaten wirbt der Discounter damit, dass Verbraucher über einen QR-Code auf der Fleischverpackung herausfinden können, woher das gekaufte Fleisch stammt.
Die Tierschutzorganisation Deutsches Tierschutzbüro e.V. hat dies überprüft. Ausgewertet hat die Organisation die Angaben auf 40 Schweinefleisch-Produkten, die aus 14 unterschiedlichen Städten stammten (u.a. Berlin, München, Frankfurt, Dresden, Uetze, Bochum).

7 der 40 untersuchten Fleischprodukte hatten überhaupt keinen QR-Code und bei vielen, die einen Code hatten, klappt dieser Weg der Abfrage nicht. Auch eine Abfrage über die auf der Verpackung angegebene Website www.ftrace.com funktionierte in vielen Fällen nicht. Bei rund 20 % der untersuchten Produkte konnte weder über die ftrace-Internetseite noch durch Anruf bei der zugehörigen Kundenhotline ermittelt werden, woher das Fleisch stammte.

Auch bei den restlichen Fleischprodukten konnte nicht ermittelt werden, aus welchem Betrieb das jeweilige Tier stammte. Angegeben wurden lediglich Ortschaften oder Landkreise. Auf Nachfrage des Deutschen Tierschutzbüros berief man sich auf Datenschutz. Aus Sicht von Jan Peifer, Gründer des Deutschen Tierschutzbüros e.V., ist die Transparenzoffensive von LIDL daher Verbrauchertäuschung. “Trotz intensiver Bemühungen konnten wir bei keinem der getesteten Produkte ermitteln, wo und unter welchen Umständen das Tier zuvor gehalten wurde.”
Peifer vermutet, dass das kein Zufall ist. “Die meisten Produkte in unserem Test stammen von der LIDL-Eigenmarke “Landjunker”. Der Firmenname suggeriert ländliche Idylle, doch auch das ist nur eine PR-Masche, denn das Fleisch stammt aus der Massentierhaltung. Das gibt LIDL auf Anfrage auch selbst zu. Und wie es in einem solchen Betrieb aussieht, möchte LIDL bestimmt nicht transparent zeigen”, so Peifer.

Auch fiel der Tierschutzorganisation auf, dass das Fleisch von verschiedenen Höfen teilweise aus ganz Deutschland kommt und dann zusammen verpackt wird. So wurde für Grillsteaks, 550 Gramm (Firma Grillmeister), welches in Adelsheim (Baden-Württemberg) im LIDL verkauft wurde, Fleisch aus Damme (Niedersachsen), Lastrup (Niedersachsen), Großtreben-Zwethau (Sachsen), Löningen (Niedersachsen) und Nordhausen (Thüringen) zusammengeworfen. Geschlachtet wurden die Tiere laut Website übrigens in Nordrhein-Westfalen, sowohl die Tiere als auch das Fleisch waren damit durch halb Deutschland unterwegs. Tiere, die zu LIDL-Hackfleisch verarbeitet werden, sind mitunter noch weiter unterwegs. So stammten laut ftrace-Website die Tiere aus 8 Ortschaften in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, geschlachtet wurden sie in Nordrhein-Westfalen, das Fleisch gefunden haben wir in Berlin.

Verbrauchern rät er, Transparenz- und Qualitätsversprechen kritisch zu hinterfragen. “Wer sicher gehen will, dass für sein Steak, Würstchen oder Wurst kein Tier leiden musste, der sollte sich vegetarisch oder vegan ernähren”, so Peifer abschließend.

Die vollständigen Testergebnisse mit ausführlichen Hintergrundinformationen finden Sie hier: http://www.tierschutzbuero.de/verbrauchertaeuschung-lidl/

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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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