Erfolg der VIER PFOTEN Kampagnenarbeit

Top Outdoor-Marken wollen künftig auf Daunen von Tieren aus Stopfmast und Lebensrupf verzichten

Erfolg von über fünf Jahren VIER PFOTEN Kampagnenarbeit

 

Wien (OTS) – Die Top-Marken für Outdoor-Bekleidung The North Face,
Patagonia, Mammut, Jack Wolfskin und Vaude haben sich kürzlich dazu
verpflichtet, keine Daunen von Gänsen und Enten aus Stopfmast oder
Lebendrupf zu verarbeiten. “Für die Foie gras-Industrie ist dieser
Schritt weg von Stopfmast und Lebendrupf ein Schlag ins Gesicht.
Endlich gibt es nun Produzenten mit Top-Qualitätsjacken und
-Schlafsäcken, die neue globale Standards für den Tierschutz setzen”,
sagt Gabriel Paun, Kampagnendirektor bei VIER PFOTEN.

Die Outdoor-Industrie verarbeitet jährlich mehrere hundert Tonnen
Daunen, die von Millionen von Gänsen und Enten stammen. Die komplette
Produktionskette ist jedoch schwer überschaubar und hat mehrere
Schwachstellen. Einzelne Feder- oder Daunenlieferungen von einer Farm
bis hin zur fertigen Jacke, einer Hose oder einem Schlafsack
nachzuverfolgen, stellt eine große Herausforderung dar. Die
Kontrollen werden sowohl die Brutbetriebe als auch die
Aufzuchtsfarmen, die Schlachtereien, den Transport und die
Waschanlage umfassen. Die Transparenz der Outdoor-Produzenten
gegenüber der Öffentlichkeit ist dabei essentiell, um die
Nachvollziehbarkeit auch wirklich zu gewährleisten.

Aufgrund jahrelanger Recherchen in der Daunenindustrie verfügt
VIER PFOTEN über die nötige Expertise. Die Tierschutzorganisation
hatte die Outdoor-Firmen über die bestmöglichen Praktiken informiert,
die Tierschutz auf höchstem Sicherheitsniveau garantieren, und konnte
sie schließlich ins Boot holen.

“Die Zusagen bedeuten eine historische Wende, aber die Unternehmen
sind noch auf unterschiedlichen Niveaus, was Sicherheit und
Transparenz betrifft. Wir arbeiten derzeit an einem sicheren und
transparenten System der Rückverfolgung, auf das sich die Unternehmen
letztendlich alle einigen sollen. Im nächsten Schritt wollen wir alle
Player der Produktionskette an einen Tisch bekommen, um
sicherzustellen, dass keine Daunen mehr aus Stopfmast oder Lebendrupf
Verwendung finden. Wir werden die Firmen dabei unterstützen, sichere
und transparente Rückverfolgungssysteme für Daunen zu schaffen, um so
die Tierquälerei aus der gesamten Produktionskette zu verbannen”,
fügt Paun hinzu.

Lebendrupf ist eine besonders grausame Praxis. Während des Rupfens
werden viele Tiere verletzt, die Wunden werden zumeist ohne Betäubung
genäht. Ein Tier kann drei bis vier Mal in seinem Leben gerupft
werden. Bei der Stopfmast wird jedem Tier ein Stopfrohr in die
Speiseröhre eingeführt und anschließend gekochter Mais mit Fett
zwangsweise zugeführt, entweder manuell oder mechanisch. Mechanische
Systeme fördern das Futter in 2-3 Sekunden, was es einer Person
erlaubt, bis zu 400 Gänse in einer Stunde zwangszufüttern.

Ungarn und Polen sind in Europa die zwei Top-Produzenten von
Gänsen, gefolgt von Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten
Königreich. Frankreich ist bei den Enten auf Platz eins, danach
kommen Deutschland, Ungarn, das Vereinigte Königreich und die
Niederlande.

“Die VIER PFOTEN Kampagne gegen Stopfmast, Käfighaltung und
Lebendrupf folgt dem Wunsch der Konsumenten, die Daunen von Tieren
kaufen wollen, die nicht Opfer solcher Praktiken geworden sind”, sagt
Gabriel Paun. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, hat VIER
PFOTEN die “Positivliste” ins Leben gerufen, die aufzeigt, welche
Produzenten diese Praktiken nicht anwenden. Die Liste wird bereits
von mehreren Supermärkten in der Fleischbeschaffung zu Rate gezogen.