GLOBAL 2000 an Kanzler Werner Faymann

GLOBAL 2000 an Kanzler Werner Faymann: Setzen Sie sich für eine zukunftsfähige Klima- und Energiepolitik ein!

Studien belegen: Klimaschutz ist wirtschaftlich sinnvoll und schafft Arbeitsplätze. Der Schaden ungebremsten Klimawandels kostet hingegen bis zu 20% des Weltbruttosozialproduktes.

 

Wien (OTS) – am 19.3.2014: Morgen, Donnerstag, findet der EU-Rat
statt, bei dem die EU-Staatschefs sich zur weiteren Ausrichtung der
EU-Klima- und Energie-Ziele 2030 beraten. Davor wird GLOBAL 2000 mit
europaweiten Partnern des Friends of the Earth Netzwerks für eine
ambitionierte Klimapolitik Flagge zeigen.

“Wir fordern Bundeskanzler Werner Faymann dazu auf, Format zu zeigen
und sich ebenfalls für ambitionierte, zukunftsfähige Ziele für
Treibhaugasreduktionen, den Ausbau erneuerbarer Energie und die
Steigerung der Energieeffizienz einzusetzen. Gerade die aktuelle
Krise in der Ukraine macht deutlich, wie abhängig Europa und auch
Österreich von Gaslieferungen aus Russland ist”, so Johannes
Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Abhängigkeit: 58% des in Österreich verbrauchten Gases stammt aus
Russland

Etwa 58 Prozent des in Österreich verbrauchten Gases stammt aus
Russland. Insgesamt gibt Österreich etwa 12 Mrd. Euro pro Jahr – in
etwa eine Bankenrettung jährlich – für fossile Energieimporte aus.
Mit Maßnahmen zur Energieeffizienz und dem Ausbau erneuerbarer
Energie kann hingegen mehr Unabhängigkeit von ausländischen
Energieimporten erreicht werden.

Studien zeigen: Klimaschutz ist wirtschaftlich sinnvoll

Eine am Dienstag präsentierte Studie des Enerdata-Instituts der
britischen Regierung kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Gemäß der
Studie würde ein europaweites Klimaziel von 40 %
Treibhaugasreduktionen heruntergebrochen auf Österreich etwa 570 Mio.
Euro kosten, dagegen stehen bereits Einsparungen von fossilen
Energieimporten in Österreich von 1,6 Mrd. Euro im Jahr 2030. Vor
allem die Produktion von Kohleverstromung sinkt laut der Studie in
Österreich schon von 10 auf 3 % im Jahr 2030, das würde zudem
Gesundheitskosten von 57 bis 163 Mio. Euro einsparen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine Studie der TU Wien im
Auftrag von GLOBAL 2000, die zeigte, dass der Ausbau erneuerbarer
Energie im Strombereich zwar kurzfristig höhere Kosten verursacht,
die Energiewende mittel- bis langfristig aber günstiger ist als ein
Festhalten am fossil-atomaren Energiesystem. “Die Studien zeigen
durchgängig, dass eine ambitionierte Klimapolitik, aufbauend auf dem
Ausbau erneuerbarer Energie und der Steigerung der Energieeffizienz
auch wirtschaftspolitisch der richtige Weg ist. Österreich ist
verglichen mit anderen europäischen Staaten besonders stark abhängig
von Energieimporten und kann daher auch besonders stark von einer
ambitionierten Klimapolitik profitieren”, so Wahlmüller weiter.

Investitionen in Klimaschutz schaffen 70.000 neue Arbeitsplätze bis
2020

Durch Investitionen in den Klimaschutz kann Österreich außerdem
gezielt Arbeitsplätze schaffen. Schon bis 2020 könnten laut einer
Studie des Umweltministeriums auf diese Weise 70.000 neue
Arbeitsplätze entstehen, davon 35.000 im Bereich thermische
Sanierung, 20.000 durch den Ausbau erneuerbarer Energie und 15.000
durch den Ausbau moderner, nachhaltiger Verkehrsinfrastruktur.

Der Schaden ungebremsten Klimawandels kostet weltweit bis zu 20 % des
Weltbruttosozialproduktes

Dagegen kann es teuer werden, wenn die EU nicht handelt: Klimaschäden
verursachen hohe Kosten. Allein das Jahrhunderthochwasser letztes
Jahr hat Österreich Milliarden gekostet. Es war schon das zweite
Jahrhunderthochwasser innerhalb weniger Jahre – und die
Klimaforschung geht von einer weiteren Verschärfung aus. Nach
Ökonomie-Nobelpreisträger Nicholas Stern könnte der wirtschaftliche
Schaden ungebremsten Klimawandels weltweit bis zu 20 % des
Weltbruttosozialproduktes betragen. Eine Vermeidung der Klimakrise
würde dagegen Investitionen von einem Prozent des Welt-BIPs
erfordern.

“Wenn nicht entschlossen gegen die Klimakrise vorgegangen wird,
verursachen wir unannehmbare und irreversible Schäden in der ganzen
Welt und millionenfaches Leid. Investitionen in den Klimaschutz sind
deshalb nicht nur die notwendige Antwort auf eine der größten
Bedrohungen dieses Jahrhunderts, sie schaffen auch zehntausende
dringend benötigte Arbeitsplätze. Die EU-Staatschefs haben hier und
jetzt die Möglichkeit und die Verantwortung, eine klare Antwort auf
diese dringlichen Zukunftsfragen zu geben”, so Wahlmüller
abschließend.

Fotos:
Fotos der Aktion von GLOBAL 2000 und Friends of the Earth, die am
Donnerstag ab 17.00 Uhr in Brüssel statt findet, sind ab
Freitagvormittag unter http://www.flickr.com/photos/global2000
verfügbar.

OTS-Originaltext Presseaussendung unter ausschließlicher inhaltlicher Verantwortung des Aussenders.
OTS0029 2014-03-19 09:16 190916 Mär 14 GLL0001 0652