Land OÖ diskriminiert Blinde

2014-01-29 / 09:00:21 / freiraum-europa die expertInnen für barrierefreiheit

Auch Landesgericht verurteilt Land OÖ wegen Diskriminierung Politiker könnten für Gerechtigkeit sorgen – BILD =

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Linz (OTS) - Seit fast vier Jahren kämpft das erblindete Paar Dietmar
Janoschek und Elfriede Dallinger aus OÖ darum, ein blindes Waisenkind
adoptieren zu dürfen. Eine Adoptionseignungsbestätigung bzw.
Pflegestellenbewilligung, die das Paar benötigt, um ein Kind
adoptieren zu können, wurde ihm mit der Begründung, es wäre aufgrund
diverser psychologischer Gründe als Adoptiveltern nicht geeignet,
verwehrt. Erst nach einem fünf Monate anhaltenden Rechtsstreit und
durch medialen Druck lieferte die Jugendwohlfahrt der BH Linz-Land im
Mai 2011 nähere Gründe:
  1. Dass z.B. die blinden Eltern einen Sonnenbrand oder Zeckenbiss beim Kind nicht rechtzeitig erkennen könnten
  2. oder die Erstversorgung nach einem Sturz vom Klettergerüst nicht vornehmen könnten
  3. oder, wenn sich das Kind im Straßenverkehr von der Hand losreißt, ihm nicht nachlaufen könnten
Die Aussagen seitens der Jugendwohlfahrt, sie handele nach dem
Auftrag, nur die "besten" Eltern für eine Adoption zuzulassen und man
müsse es einem Kind ja nicht "antun", bei behinderten Eltern
aufwachsen zu müssen, empfinden Janoschek und Dallinger als
diskriminierend. Das Paar sah sich somit genötigt, Klage gegen das
Land OÖ einzubringen.