Energiemarkt/Alternativen/
Internationale Menschenkette gegen Kohlestrom
Utl.: Tausende Menschen werden kommendes Wochenende mit einer
grenzüberschreitenden Menschenkette gegen eine der größten
bevorstehenden Umweltkatastrophen protestieren. =
St. Pölten (OTS) – Aufgrund der fortschreitenden Stromerzeugung aus Braunkohle drohen über viele Jahrzehnte ganze Landstriche unbewohnbar zu werden, Flüsse und Seen können versauern und das obwohl längst genug Strom aus erneuerbaren Energieträgern wie Wind oder Sonne produziert werden kann. Konkreter Anlass der Demonstration ist die geplante Umsiedelung von insgesamt 8.000 Menschen in den deutschen und polnischen Regionen der Lausitz. Der schwedische Vattenfall Konzern plant mit fünf weiteren Kohlegruben seine deutschen Braunkohlekraftwerke bis nach 2050 weiterzubetreiben. Die polnische PGE wird für deren Abbaugebiet alleine in Polen 13 Dörfer zerstören um die Landschaft großflächig abzufräsen. Bisher mussten für den Braunkohletagbau mehr als 136 Orte in Deutschland und Polen weichen.
Zwtl.: Kohleverstromung schadet dem Klima
Zwei der fünf klimaschädlichsten Kohlekraftwerke Europas laufen derzeit in dieser Region. Die Kraftwerke Boxberg und Jänschwalde emittieren 47 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr das entspricht der Hälfte der jährlichen CO2-Emission von Österreich. Durch billige Braunkohle wird nun mehr CO2 emittiert als noch vor zwei Jahren. Ein Grund ist der gescheiterte Emissionshandel, der Kraftwerken gratis Emissionsrechte zugestanden hat.
Zwtl.: Gesundheitliche Risiken
Einem Bericht der Health and Environmental Alliance (HEAL) zufolge sind die europäischen Kohlekraftwerke für über 23.000 vorzeitige Todesfälle in ganz Europa verantwortlich. Durch die Nutzung von Kohle zur Energieerzeugung werden jährlich über 8.500 Atemwegserkrankungen verursacht. Die wirtschaftlichen Kosten der Gesundheitsschäden und Krankenstandstage beziffert die Studie auf über 54,7 Milliarden Euro jährlich in Europa. Für Österreich errechnet die Studie Kosten von zwischen 27 und 74 Millionen Euro jährlich durch Gesundheitsschäden. Eine Studie von Global2000 und HEAL ergab für die österreichische Kohleverbrennung 26.000 Krankheitstage, 3.900 zusätzlicher Asthmafälle bei Kindern und 120 vorzeitige Todesfälle pro Jahr.
Zwtl.: Subventionierter Kohlestrom verzögert Energiewende
Obwohl derzeit erneuerbare Energien in Europa weiter wachsen, haben Kohlekraftwerke durch direkte und indirekte Subventionen und den künstlich niedrigen CO2 Preis Hochsaison. “Kohlekraftwerke sind hochschädlich für unsere Umwelt und Gesundheit. Durch ihre Stützung verlängern einzelne Länder die Zeit bis diese Kraftwerke abgeschalten werden”, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. In der ganzen EU wurden 2011 fossile Kraftwerke, mit 66 Milliarden Euro gefördert. “Alleine in Österreich wurden Kohlekraftwerke durch die Ausnahme von der Kohleabgabe seit 2003 fast mit einer Milliarde Euro gestützt, im gesamteuropäischen Markt sind solche Hilfestellungen die Regel. Große Energiekonzerne wie die deutsche RWE haben es versäumt sich auf erneuerbare Energien einzustellen und setzten stattdessen weiterhin auf fossile Kraftwerke. Nun kämpfen sie ums Überleben”, so Moidl.
Zwtl.: Veraltete Technologie
Braunkohlekraftwerke belasten das Energiesystem derzeit besonders. Unabhängig von billig und sauber verfügbarem Strom produzieren diese Kraftwerke kontinuierlich überschüssige Energie und belasten zusätzlich Markt und Stromnetz. So werden die Anlagen nur 40% gedrosselt, obwohl genug Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar wäre. “Diese Kraftwerke sind wenn man es genau nimmt, im doppelten Sinn fossil”, erklärt Moidl. “Sie erzeugen Strom aus fossilen Rohstoffen mit antiker Technik, die nicht den Bedürfnissen eines modernen, flexiblen Strommarktes entspricht.” Weil der Emissionshandel versagt sind scharfe Maßnahmen wie etwa der Carbon Floor Price in Großbritannien oder ein Emissionsdeckel wie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung vorgeschlagen, zur Unterstützung der Energiewende notwendig.
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Rückfragehinweis:
IG Windkraft
Katharina Hochecker
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