Beipackzettelargument der Pestizidlobby absurd – IG Pflanzenschutz soll
anstatt dessen über Lösungen nachdenken =
Wien (OTS) – 22.5.2014: Die von GLOBAL 2000 durchgeführten
Pestizidtesteinkäufe haben mit erschreckender Deutlichkeit gezeigt, dass
HobbygärtnerInnen (selbst auf Anfrage) in Gartencentern, Baumärkten und
Raiffeisen Lagerhäusern keine korrekten Informationen über Gefahren und
Risiken für Umwelt und Gesundheit sowie über empfohlene Schutzvorkehrungen
erwarten können.
Dass die Industriegruppe Pflanzenschutz (IGP) diese eklatanten Missstände
in einer Aussendung zu verteidigen versucht und auf den “Beipackzettel”
verweist, der ja alle wesentlichen Gefahrenhinweise enthalte, ist absurd.
Schließlich waren es ja gerade die im ersten Pestizideinkaufstest von 2013
aufgezeigten Schwächen bei Information und Beratung, die
Landwirtschaftsminister Berlakovich dazu veranlasst hatten, per Verordnung
den Verkauf von Pestiziden über Selbstbedienung und
Lebensmitteleinzelhandel zu unterbinden.
Mit dieser Gesetzesänderung schuf er die Voraussetzungen für eine
kompetente Information der KonsumentInnen. Die von der IGP ins Rennen
geführten Beipackzettel waren hingegen schon damals in allen Produkten
enthalten. “Es ist enttäuschend, dass die Interessensvertreter der
Pestizidindustrie sich darauf herausreden möchten, dass Gefahren und
Risiken eh im Kleingedruckten nachgelesen werden können, anstatt sich
ernsthaft mit den von GLOBAL 2000 aufgedeckten Missständen auseinander zu
setzen und über Lösungswege nachzudenken”, sagt DI Dr. Helmut Burtscher,
Umweltchemiker bei GLOBAL 2000. “Will die Interessensvertretung der
Pestizidindustrie allen Ernstes eine Situation verteidigen, in der
Hobbygärtnerinnen und -gärtnern das gleiche Pestizid, für das ein Landwirt
laut amtlichem Pflanzenschutzregister Schutzanzug, Schutzbrille und
Atemschutz (!) benötigt, als völlig unproblematisch ausgehändigt wird – wie
mehrfach in unseren Testeinkäufen dokumentiert?!” Der ernste Hintergrund
des Testeinkaufs muss auch von den Herstellern der Produkte anerkannt
werden. Das wäre zumindest ein erster Beitrag zu einer Verbesserung der
Beratungssituation über gefährliche Pestizide.
Grundsätzlich ist GLOBAL 2000 der Auffassung, dass chemische Pestizide im
Privatgarten fehl am Platz sind und biologischen Pflanzenschutzmitteln der
Vorzug gegeben werden soll – zum Wohl von Umwelt, Mensch und Gesundheit.
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Rückfragehinweis:
DI Dr. Helmut Burtscher, Umweltchemiker GLOBAL 2000, 0699 142 000 34
bzw. helmut.burtscher@global2000.at
Mag. (FH) Karin Nakhai, Pressesprecherin GLOBAL 2000, 0699 142 000 20
bzw. karin.nakhai@global2000.at
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