Weltklimabericht: Dringendes Handeln erforderlich!

GLOBAL 2000 zum neuen Weltklimabericht: Dringendes Handeln erforderlich!

Teil 2 des fünften Klimaberichts zeigt, dass Armut, Hunger und Extremwetterereignisse durch den Klimawandel zunehmen werden.

 

Wien (OTS) – Heute wurde der zweite Teil des fünften
Sachstandsberichts des Weltklimarates der Vereinten Nationen
präsentiert. Der Weltklimarat zeigt, dass die Folgen des Klimawandels
“auf jedem Kontinent und in jedem Ozean” bereits allgegenwärtig sind
und warnt davor, dass die Menschheit auf die Folgen des Klimawandels
“schlecht vorbereitet” sei. GLOBAL 2000 ruft zu sofortigem Handeln
auf: “Der Bericht zeigt einmal mehr, dass der Klimawandel
inakzeptable Risiken für das Leben auf diesem Planeten darstellt.
Dürren, Hunger, Überschwemmungen, schwere Stürme, Millionen
Klimaflüchtlinge, die Zunahme von Gewaltkonflikten um knappe
Ressourcen und der Verlust ganzer Ökosysteme drohen. Die Politik muss
jetzt handeln und darf nicht länger zusehen, wie unsere Zukunft aufs
Spiel gesetzt wird”, sagt Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von
GLOBAL 2000.

Konkret warnt der Weltklimarat auch vor wirtschaftlichen Schäden, so
wird der Klimawandel das Wirtschaftswachstum verlangsamen und kann zu
enormen Schäden führen. Schon bei einer Erwärmung um zwei Grad werden
die Schäden sich auf 0,2 bis zwei Prozent des
Weltbruttosozialprodukts belaufen. Mit zunehmender Erwärmung nehmen
die Folgen dabei immer stärker zu. Allerdings fehlen für höhere
Erwärmungsszenarien noch genaue Berechnungen. Nicholas Stern hatte
bereits 2006 die Schäden auf bis zu 20 Prozent des
Weltbruttosozialprodukts geschätzt. “Die Schäden des Klimawandels
überwiegen bei weitem die Kosten der Untätigkeit. Die Politik muss
jetzt in Klimaschutz investieren, um uns und kommende Generationen zu
schützen”, appelliert Wahlmüller.

Schäden umfassen vor allem das steigende Risiko von zunehmenden
Extremwetterereignissen, wie Dürren, Hitzewellen, schwere Stürme und
Hochwasser. Schlecht bestellt sieht es aber auch um den Erhalt von
wichtigen Lebensgrundlagen wie sauberem Trinkwasser und der
zukünftigen Ernährungssicherheit aus. Der Weltklimarat sieht schon
durch die bisherige Erwärmung negative Auswirkungen auf die
Weizenernte, die Ernährungssicherheit gerät mit zunehmender Erwärmung
unter Druck, bei ungebremstem Klimawandel sieht der Weltklimarat
“hohes Risiko”, dass die Ernährung der Weltbevölkerung nicht
gewährleistet werden kann. Auch die Wasserknappheit nimmt in derzeit
ohnehin schon trockenen Gebieten zu. Menschen drohen in der Folge zu
Klimaflüchtlingen zu werden, das Risiko von Konflikten um knappe
Ressourcen steigt. Besonders gefährdet sind Gebiete, die wenig
Kapazitäten haben, um sich anzupassen und stark von den Folgen
betroffen sind. “Die Fortschritte, die es in der Armutsbekämpfung
weltweit gegeben hat, drohen durch den Klimawandel zunichte gemacht
zu werden, Gewaltkonflikte um knappe Ressourcen drohen. Wenn wir in
einer friedlichen Welt leben wollen, in der ein Leben in
Menschenwürde für alle möglich ist, dann muss jetzt gehandelt
werden”, betont Wahlmüller.

Weiters steigt schon ab einer Erwärmung von einem Grad, das Risiko
einzigartige Ökosysteme zu verlieren, der Klimawandel stellt zudem
zusammen mit der Überfischung eine weitere Bedrohung für das Leben im
Meer dar. Auch das Risiko, dass sogenannte Kipp-Elemente des
Klimasystems überschritten werden können und diese Systeme “abrupt
und irreversibel” kollabieren wird aufgezeigt. So schlussfolgert der
Weltklimarat, dass die Arktis bereits in einem Prozess sein könnte,
der “irreversibel” ist. Das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds
würde sich dann über tausend Jahre hinziehen und letztendlich den
Meeresspiegel um sieben Meter erhöhen. “Wir appellieren an die
Politik, nicht länger zuzusehen, sondern sicherzustellen, dass
Österreich und Europa vorangehen werden und zeigen, dass sie ihren
fairen Beitrag zur Vermeidung einer noch größeren globalen Klimakrise
beitragen werden”, so Wahlmüller abschließend.

OTS-Originaltext Presseaussendung unter ausschließlicher inhaltlicher Verantwortung des Aussenders.
OTS0042 2014-03-31 09:48 310948 Mär 14 GLL0001 0558